Astro-Modifikation einer Canon EOS 2000D
(aka EOS 1500D, Rebel T7, Kiss X90)
mit Kühlung, Intervall-Timer, Shutter-Emulator
und Bluetooth-Fernsteuerung
Hauptzweck dieser Modifikation war, herauszufinden, wie effektiv sich die Sensoren der neueren Canon DSLR/DSLM Modelle, bei denen der Sensor ohne einen Zwischenraum flächig auf eine Platine gelötet ist, kühlen lassen.
Dabei wollte ich den Kühler möglichst klein halten, auch wenn sich dadurch extreme Kühlung, wie z.B. 20°C unter Umgebung, nicht erreichen lässt. Das ist aber kein gravierender Nachteil, wie die Dunkelströme, die ich mit moderater Kühlung bekommen habe, zeigen.
Ich baue aus meinen Astro-Kameras als erstes immer gleich Shutter und Spiegel aus und ersetze sie durch einen kleinen Arduino, der der Kamera die von ihr erwarteten elektrischen Signal liefert, damit sie keinen Fehler meldet. Das hat unter anderem den Vorteil, dass kein Verschleiß mehr auftritt, die Kamera völlig lautlos arbeitet und der Spiegel das Bild nicht mehr verschattet.
Wenn dann eh schon ein Arduino in der Kamera ist, ist es kein großer Aufwand, ihn mit einem Bluetooth-Modul, das nur wenig Platz braucht, zu versehen. Damit kann man dann nicht nur die Regelung der Kühlung bedienen, sondern auch noch einen Intervall-Timer steuern, für den der Arduino natürlich an den Auslöser angeschlossen werden muss. Das erspart den externen Intervall-Timer für die Modelle, für die es kein Magic Lantern gibt und ist besonders nützlich für Kameras, die keinen Kabelauslöseranschluss haben, wie die EOS M50, in die ich diese Kombination zuerst installiert hatte.
Das LPF2 Farbkorrekturfilter vor dem Sensor wird dann natürlich, falls noch nicht geschehen, auch gleich entfernt und ebenso der Sucher, der ohne Spiegel sowieso keine Funktion mehr hat.
Die Kosten des Ganzen sind sehr überschaubar: Für Arduino, Bluetooth-Modul, Spannungsregler und Peltier-Element braucht man 10 bis 15 €, alles zusammen mit Kühlkörper und Lüfter kommt dann auf unter 20 €.
Und so sieht die Kamera inklusive Kühlung dann aus. Dank der günstigen Lage des Sensoranschlusses konnte ich Peltier, Kühlkörper und Lüfter im Sucherraum unterbringen, nachdem ich den Blitz entfernt und das Top noch etwas aufgeschnitten hatte. Es gibt auch keinen separaten Stromanschluss für die Kühlung, die wird von der Kamera mitversorgt. Für eine Stunde oder so ginge das sogar mit dem Akku, aber es ist definitiv besser, alles mit einem handelsüblichen Netzgerät und Akku-Dummy zu versorgen.
Insgesamt wiegt die Kamera jetzt gerade mal 390 Gramm.
Der Blick von vorn zeigt auch schön, wieviel Platz im Spiegelkasten jetzt ist, so dass von da keine Vignettierung mehr ausgehen kann, nicht mal bei F/3.
Von oben sieht man gut, wie das Top der Kamera ausgeschnitten ist, damit der Radiallüfter reinpasst. Ein etwas kleinerer Lüfter (30 statt 40 mm) hätte es auch getan und dann wäre nur die kleine Abluftöffnung notwendig gewesen. Im Moment habe ich die nicht benötigten Teile der Öffnung provisorisch mit Klebeband verschlossen. Da werde ich noch die Blitzabdeckung passend zuschneiden, dann sieht das wieder besser aus.
Für die Zuluft habe ich vorne und hinten noch einige Löcher in das Gehäuse gebohrt.